In Niederbayern brüllt Aiwanger wie ein Löwe – in München ist er nur Söders Schoßkätzchen

23. September 2025

„Im Bierzelt darf’s kernig zugehen – aber am Ende müssen Aussagen Hand und Fuß haben“, kommentiert Severin Eder, SPD-Kreisvorsitzender Rottal-Inn, den jüngsten Auftritt von Hubert Aiwanger beim Karpfhamer Fest. „Was Aiwanger dort wieder abgeliefert hat, war reine Maulhelderei – ohne Substanz, ohne Lösungen, dafür mit viel Lärm. Man könnte fast meinen, er habe als Minister mit Politik gar nichts zu tun.“

Eder erinnert daran, dass Aiwanger regelmäßig nach dem gleichen Muster verfahre: „Wenn er in Niederbayern auftritt, brüllt er wie ein Löwe – zurück in München ist er das Schoßkätzchen von Markus Söder.“

Fakten statt Sprüche

Als vermeintlicher „Schutzpatron der Landbevölkerung und Landwirte“ inszeniert sich Aiwanger gerne. Doch die Realität sieht anders aus. „Er kündigte großspurig an, die Zahl der Messstellen für Nitratwerte zu verzehnfachen – bis heute ist davon nichts umgesetzt. Als Wirtschaftsminister bleibt seine Bilanz ohnehin blamabel: Bayerns Wirtschaft schrumpft, es gehen Arbeitsplätze verloren – Aiwanger blieb jede Antwort schuldig. Statt Strukturwandel und Innovation voranzubringen, liefert er nur Stammtischparolen. Er tritt nach unten, pauschalisiert Bürgergeldempfänger und weigert sich, faktenbasierte Politik zu machen“, so Eder.

Dabei sei Hubert Aiwanger längst meilenweit entfernt von den Lebensrealitäten der Menschen: „Er war in seinem Leben noch nie abhängig beschäftigt, sitzt seit 2008 im Landtag und ist seit 2018 Wirtschaftsminister. Er hat also leicht reden – aber vom Alltag der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer versteht er nichts. Sollte er sich einmal aus der Politik zurückziehen, wird er weich fallen. Im Gegensatz zu denjenigen, die jeden Tag hart arbeiten.“

Offene Fragen statt Antworten

Für Eder zeigt sich in Aiwangers Politikstil ein grundlegendes Problem: „Er ist gegen vieles – aber wofür steht er eigentlich? Antworten bleibt er systematisch schuldig.“

Wie gelingt der Erhalt der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Bayern? Wie stärken wir im ländlichen Raum die Daseinsvorsorge – von Arztpraxen bis zur Mobilität? Wie sieht eine verlässliche Krankenhausplanung aus? Wie stellen wir langfristig die Energieversorgung sicher – bezahlbar und klimafreundlich? Und was tun wir für die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen? Wie stärken wir den Mittelstand und das Handwerk? Wie bekommen Beschäftigte Arbeit und Sorgearbeit unter einem Hur? „Zu all diesen Fragen gibt es von Aiwanger keine Konzepte, keine Vorschläge – nur laute Parolen. Für komplizierte Antworten gibt es im Bierzelt eben keinen Applaus“, so Eder.

Ein Schatten seiner selbst

Eder zieht ein klares Fazit: „Hubert Aiwanger ist eines stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten nicht würdig. Er wirkt zunehmend wie ein trauriger Schatten seiner selbst – immer auf der Suche nach Aufmerksamkeit, aber ohne Ideen für die Zukunft Bayerns. Diese Entwicklung finde ich äußerst gefährlich!“

Und Eder ergänzt: „Im Wahlkampf war Aiwanger gefühlt jede Woche im Rottal – seitdem sieht man ihn hier nur noch selten. Mittlerweile frage ich mich, ob für Aiwanger ‚FW’ nicht längst für ‚Frei von Wahrheit‘ steht, anstatt für Freie Wähler. Politik lebt nicht von Lautstärke und Spaltung, sondern von Verantwortung, Sachlichkeit und dem Willen, Menschen zusammenzubringen. Darum lasst uns wieder zu einem politischen Stil zurückfinden, der Probleme wirklich löst, anstatt Gräben zu vertiefen.“

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